Sanierung der Fachwerkfassade und Teilsanierung des Dachwerks

Grundlage

Seitens des Bauherrn bestand die Absicht, seinem Wohnhaus, Teil eines kleinen Gehöfts im Gernsheimer Stadtkern, ein ansehnliches Erscheinungsbild zu geben, sowie das Innenleben des Gebäudes zu modernisieren. Um unliebsamen Überraschungen vorzubeugen, wurden wir beauftragt, die bestehende Substanz des Gebäudes zu überprüfen, wozu das Abschlagen des Fassadenputzes erforderlich war.

Beim Abschlagen des vorhandenen Putzes wurde dann eine, im wahrsten Sinne des Wortes „untragbare“ Situation freigelegt. Die Stockwerkschwellen des Eichenfachwerks im Erdgeschoss waren größtenteils nicht mehr vorhanden, bzw. konnten mit dem Handfeger zusammengekehrt werden. Auch die Füße der aufstehenden Pfosten und Streben waren stark in Mitleidenschaft gezogen. Die gesamte Konstruktion lagerte also fast ausschließlich auf den Backsteingefachen.

Besonderheiten

Alle drei zugängigen Fassaden waren aufzustelzen, lediglich die an das Nachbarhaus angrenzende Außenwand war schadensfrei und weiterhin tragfähig. Glücklicherweise konnte der Bauherr ein Zimmer in der Nachbarschaft beziehen, somit waren die Arbeiten am Fachwerk ohne Einschränkungen möglich.

Im weiteren Verlauf stellte sich heraus, dass auch Teile des Dachwerks in Angriff genommen werden mussten, da es hier, nach früheren Umbaumaßnahmen zu Verformung und verschiedenen Schäden gekommen war.

Bei der Durchführung der Arbeiten am Dachwerk, mussten wir feststellen, dass die, auf die Sparren gemauerten Backen (Seitenwände) des Zwerchhauses im Begriff waren abzurutschen und die Fassade desselben nach außen drückten. Der Tragbalken des Zwerchauses war durch eingedrungenes Wasser morsch geworden und somit die Statik nicht mehr gegeben.

Herausforderung

Das Gebäude steht an einer, sowohl durch Fußgänger, als auch Straßenverkehr und eine vorbeiführende Nahverkehrslinie stark frequentierten Straßenkreuzung. Es musste also bei allen erforderlichen Abstützungsmaßnahmen, der ungehinderte Straßenverkehr, insbesondere die Nutzung der Gehwege auch als Schulweg sichergestellt sein und bleiben.

Weiterhin ergab sich im Laufe des Baufortschritts die Frage, wie mit dem abrutschenden Zwerchhaus zu verfahren sei.

Ergebnis

Nach erfolgter Abstützung der Fassaden, konnte der Maurer zunächst das brüchige Sockelmauerwerk sanieren und mit einer wenige Zentimeter hohen Betonschwelle versehen. Hierauf konnten wir dann die neuen Schwellen auflegen, die Pfosten und Streben teils mit Prothesen, teils mit falschen Zapfen versehen und an die neuen Schwellen anschließen sowie die Pfosten-Riegel-Konstruktion mit Trapezleisten zur Gefachsicherung versehen. Die Ausfachung erfolgte dann wieder durch den Maurer. Nach Beendigung der konstruktiven Maßnahmen wurde dann noch eine mineralische Wärmedämmung mit hinterlüfteter Putzfassade aufgebracht. Hier durften wir im Zuge der Dämmarbeiten neue, zinkblechverkleidete Fensterbänke herstellen und einbauen. Nach Abschluss der Sockel- und Fassadenarbeiten konnten wir uns dem Dachwerk zuwenden, was sich aber zunächst auf geringe Instandsetzungs- und Rekonstruktionsmaßnahmen beschränkte. Erst als wir das Abrutschen des Zwerchhauses bemerkten, wurde die Sache wieder etwas interessanter.

Letztendlich entschied man sich, die gemauerten, auf den Hauptdachsparren aufsitzenden, Backen, aber auch die gemauerte Front des Zwerchhauses abzubrechen und durch eine Holzrahmenkonstruktion zu ersetzen. Dies hatte einerseits den Vorteil der Gewichtsreduktion, andererseits konnte die neue Konstruktion besser gesichert werden und trägt nun sogar zur Stabilisierung der Gesamtdachkonstruktion bei.

Ein zufriedener Kunde von Raab Denkmalpflege

„Ich habe mich für mein Fachwerksanierungsprojekt an RAAB Denkmalpflege gewandt, weil sie ein breites Leistungsspektrum abdecken und regional arbeiten. Ich fand die Beratung vor der Auftragsvergabe sehr gut, auch weil so klar wurde, dass während der Sanierung Zusatzaufträge erforderlich werden. Am Ende blieben keine Fragen offen. Auch während den Arbeiten war die Kommunikation sehr gut. Kurzfristige neue Abstimmungen bezüglich des Baufortschritts waren kein Problem. Der Zeitplan wurde eingehalten und alles lief ganz unproblematisch ab.“

Herr S. aus G.